Mit Jürgen Dormagen (Lektor, Suhrkamp Verlag), Dorothea Dieckmann (Autorin, Literaturkritikerin) und Annette Kopetzki (Übersetzerin)
Ein großer Teil der Belletristik und der Sachbücher, die in deutschen Feuilletons besprochen werden, sind Übersetzungen. Die Rezensenten dieser Bücher sind in vielen Fällen der Originalsprache nicht mächtig, und wenn sie es doch sind, fehlt es ihnen meist an Zeit, um Original und Übersetzung miteinander zu vergleichen. Oft wird die Übersetzung in Rezensionen daher lediglich subjektiv, „aus dem Bauch heraus“ abgehandelt – oder gar nicht. Übersetzer klagen in diesen Fällen über die Missachtung ihrer Autorschaft, Rezensenten klagen über das vermeintlich übersteigerte Geltungsbedürfnis der Übersetzer. Und doch kommen beide Seiten nicht aneinander vorbei. Welches sind die Merkmale einer guten Übersetzung, auf welchen Kriterien basiert das Urteil darüber und wie könnte eine argumentierende Übersetzungskritik, die sowohl den Produzenten als auch den Konsumenten von Literatur gerecht wird, aussehen? Darüber – und über den Graben des wechselseitigen Misstrauens hinweg – unterhalten sich an diesem ersten Messetag drei, die es wissen (wollen) müssten: eine Übersetzerin, eine Kritikerin und ein Verlagslektor.
Gefördert durch die Robert Bosch Stiftung
Frankfurter Buchmesse, Halle 5.0 E 953, Salon, „Weltempfang – Zentrum für Politik, Literatur und Übersetzung“
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