Ein Gespräch zwischen den Literaturübersetzerinnen Mascha Dabić und Rebekka Zeinzinger
Der Hieronymustag ist der internationale Tag des Übersetzens und wird jährlich am 30. September gefeiert. Übersetzer:innen von Literatur werden aber bis heute auf dem Buchmarkt oft übersehen, obwohl sie es sind, die Weltliteratur überhaupt erst ermöglichen. Mascha Dabić und Rebekka Zeinzinger übersetzen aus den Nachfolgesprachen des Serbokroatischen und somit aus einer Region, die uns zwar geografisch nah ist, aber im Kulturbereich unterrepräsentiert und häufig mit Stereotypen behaftet ist. Wie gelingt es, über Literatur Brücken zu bauen? Wie übersetzt man kulturelle Eigenheiten und sprachliche Feinheiten? Die beiden Übersetzerinnen sprechen über ihre Wege zum Beruf, tägliche Herausforderungen im „Bergwerk der Sprache“, darüber, wie Literatur aus dem Balkanraum bei uns wahrgenommen wird und wie Bücher aus sogenannten „kleinen“ Sprachen überhaupt erst ihren Weg ins Deutsche finden. Außerdem stellen sie dem Publikum ihre aktuellen Übersetzungsprojekte vor und machen Lust, die Literatur des Balkans (neu) zu entdecken.
Mascha Dabić, 1981 in Sarajevo geboren, übersetzt Literatur aus dem Balkanraum, u. a. Ausgehen von Barbi Marković für Suhrkamp. Studium der Translationswissenschaft (Englisch und Russisch). Lebt in Wien, Lehrbeauftragte am Institut für Translationswissenschaft der Universität Wien, arbeitet als Dolmetscherin im Asyl- und Konferenzbereich und ist selbst Autorin: Ihr Debütroman Reibungsverluste landete auf der Shortlist Debüt des Österreichischen Buchpreises 2017; 2018 erhielt sie den Literatur-Förderungspreis der Stadt Wien.
Rebekka Zeinzinger, geboren 1992, studierte in Wien Germanistik, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft. Sie lehrte drei Jahre an der Universität Sarajevo deutsche Sprache und Literatur. Heute lebt sie als Lektorin und Literaturvermittlerin in Wien und übersetzt aus dem Bosnischen/Kroatischen/Serbischen, zuletzt Werke von Lana Bastašić und Faruk Šehić.
Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V. in Zusammenarbeit mit der Initiative.Literaturschiff, Verein für literarische Begegnungen in Oberösterreich und der Johannes Kepler Universität Linz. Gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds.
Kepler Salon, Rathausgasse 5, 4020 Linz
frei