Zu Fragen der Übersetzung Französischsprachiger Philosophie
Drei Übersetzer französischer Theorie im Gespräch: Esther von der Osten, Johannes Kleinbeck, Judith Kasper
Während eine starke philosophische Tradition davon ausgeht, es gebe ein Universelles zu denken, das sich im Prinzip vom Sprechen und Schreiben, in dem es sich manifestiert, ablösen oder gar befreien lasse, haben insbesondere französische AutorInnen diese Behauptung der Analyse, Kritik und Umarbeitung unterzogen. Für Jean-Luc Nancy, Hélène Cixous, Jacques Derrida und viele andere ist Denken jenseits oder diesseits der Worte, Sätze, Texte, der Töne, Buchstaben, Atem- und Schriftzüge nicht vorstellbar, auf strenge Weise überhaupt denkbar: Theorie wird unverantwortlich, wenn sie nicht auch, auf besondere Weise, schreibt, spricht, liest.
Die Übersetzung der Rede und der Texte, die diesem Anspruch verbunden sind, stellt eine besondere theoretische, vor allem aber auch praktische und technische Herausforderung dar. Das Poetische des Denkens, das den ÜbersetzerInnen hier begegnet, soll Anlass des Gesprächs sein. Es wird sich an konkreten Arbeiten – Übersetzungen von Hélène Cixous und Jean-Luc Nancy – entwickeln.
Esther von der Osten, Literaturwissenschaftlerin am Peter-Szondi-Institut der FU Berlin und Übersetzerin von u.a. Hélène Cixous, Jean-Luc Nancy, Georges Didi-Huberman und Jacques Derrida.
Johannes Kleinbeck, Literaturwissenschaftler am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der LMU München sowie Übersetzer von u.a. Jean-Luc Nancy, Jacques Derrida, Philippe Lacoue-Labarthe und Herausgeber der Theorie-Reihe Neue Subjektile im Verlag Turia+Kant, Wien, Berlin.
Judith Kasper, Romanistin und Komparatistin, derzeit Vertretungsprofessorin an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Übersetzerin von Giorgio Agamben, Barbara Cassin und Jean-Luc Nancy.
Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V. mit dem Literaturhaus Berlin.
Literaturhaus, Fasanenstr. 23, 10719 Berlin
5/3 Euro