Der Übersetzer Gerrit Bussink und der Autor Uwe Timm sprechen über ihre Zusammenarbeit über fast fünf Jahrzehnte.
Seit 1975 übersetzt Gerrit Bussink das Werk von Uwe Timm ins Niederländische. Im Lauf von fast fünf Jahrzehnten entstand eine Zusammenarbeit zwischen Übersetzer und Autor, die verschiedene Lebens- und Schaffensphasen umspannt.
Bei seiner Laudatio zur Verleihung des Straelener Übersetzerpreises der Kunststiftung NRW an Gerrit Bussink (2015) beschrieb Uwe Timm die Übersetzer-Autor-Beziehung mit sehr treffenden Worten:
„Das nur Richtige könnte wohl jedes Übersetzerprogramm eines Computers einmal erreichen, aber das Mehr ist, die ferne besondere Stimme des Originaltextes in der anderen Sprache zu finden. Es ist das Abarbeiten – das Delirium – an der Sprache und ihrer Nichtselbstverständlichkeit. Autor und Übersetzer sind Zwillinge, etwas Brüderliches und Schwesterliches liegt in ihrer Arbeit.“
Gerrit Bussink und Uwe Timm werden ihre langjährige Verbindung im Gespräch reflektieren und dem Publikum in die besondere Art ihrer Zusammenarbeit Einblick bieten.
Gerrit Bussink, Jahrgang 1944, wuchs in der Achterhoek ganz in der Nähe zur deutschen Grenze auf. Er studierte Germanistik in Amsterdam, arbeitete als Dozent für deutsche Literatur sowie als Publizist, Lektor und Verleger. Seit 2012 ist er Dozent an der Akademie für literarisches Übersetzen in Amsterdam.
Seit 1972 übersetzt er deutschsprachige Gegenwartsliteratur ins Niederländische.
2015 erhielt er für die Übersetzung von Timms „Vogelweide“ den Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW.
Uwe Timm, geb. 1940 in Hamburg, ist einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller. Er gilt als einer der wichtigsten literarischen Vertreter der 68er-Generation. In seinem Werk reflektiert er die deutsche Kriegs- und Nachkriegsgeschichte und bezieht Stellung zu aktuellen Zeitfragen.
Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 2001 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und 2021 den Lessingpreis der Freien Hansestadt Hamburg.
Barbara Engelmann studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften sowie Niederlandistik und Anglistik in Köln. Sie war Mitglied der Studiobühne Köln, tourte auf Festivals in Frankreich, Portugal und Schweden und erwarb weitere Praxiserfahrungen in Dramaturgie und Regie am Düsseldorfer Schauspielhaus, bevor sie sich dem Schreiben und literarischen Übersetzen zu widmen begann. Sie übersetzte zunächst Lyrik und Prosa aus dem Niederländischen und Englischen und in der Folge auch aus dem Italienischen. Sie lektorierte für den WDR und adaptiert und übersetzt literarische Stoffe für Theater und Hörspiel. Sie leitet Seminare und Workshops zum Übersetzen, u. a. an der HHU, Düsseldorf, der CAU, Kiel und in Siena. Seit 2018 organisiert und moderiert sie als Mitglied der Weltlesebühne Veranstaltungen rund ums Übersetzen, schwerpunktmäßig aus dem Deutschen in andere Sprachen.
Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V. in Zusammenarbeit mit Stadtbüchereien der Stadt Düsseldorf. Gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds e. V.
Stadtfenster (Zentralbibliothek), Konrad-Adenauer-Platz 1, 402010 Düsseldorf
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