Weltlesebühne e.V.
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Georges Perec: Über die Kunst seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten

Lesung für zwei Stimmen
Mit Tobias Scheffel und Marcel Hinderer

Im Nachlass von Georges Perec (1936-1982), einem herausragenden Vertreter der französischen Nachkriegsliteratur, wurde kürzlich eine recht skurrile Geschichte entdeckt, die Antworten gibt auf die wohl wichtigste Frage im Leben eines Angestellten. Der Autor spielt dabei in einem einzigen, sich über 90 Seiten erstreckenden Satz alle Hoffnungen, Erwartungen, Pläne und Eventualitäten durch, die aufkommen und sich ereignen können, wenn ein Angestellter eines Großunternehmens sich aufmacht, seinen Abteilungsleiter wegen einer Gehaltserhöhung anzusprechen. Wer bisher dachte, der direkte Weg zum Ziel sei der beste, wird in dieser Parodie des freien Willens eines Besseren belehrt. Es ist eine aberwitzige Reise durch die Irrungen und Wirrungen der Möglichkeiten, vorgetragen von Tobias Scheffel, dem Übersetzer des Textes, und dem Sprecher Marcel Hinderer.
Vor der Lesung gibt Tobias Scheffel eine Einführung in das Selbstverständnis der Gruppe OULIPO, danach besteht ausführliche Gelegenheit zur Diskussion übersetzerischer Schwierigkeiten.

Tobias Scheffel, geboren in Frankfurt am Main, studierte Romanistik in Tübingen, Tours (Frankreich) und Freiburg und hat seit 1992 zahlreiche Übersetzungen aus dem Französischen veröffentlicht, u. a. von Autoren wie Robert Bober, Fred Vargas, Gustave Flaubert, Jacques Roubaud und Denis Grozdanovitch. Er wurde 2005 mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet. Er lebt in Freiburg.
Marcel Hinderer, geboren im Saarland, studierte Sprecherziehung an der Universität Koblenz-Landau und ist seit 1998 als Sprecherzieher an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und als freier Sprecher tätig.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung des LCB und der Weltlesebühne. Gefördert durch die Robert Bosch Stiftung.

Berlin
10. November 2011 | 20:00 Uhr
Veranstaltungsort

Literarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin

Eintritt

6,- Euro, 4,- Euro