Gespräch und Filmvorführungen mit Andrea Kirchhartz und Sonja Majumde
„Da steht ja viel weniger, als gesagt wurde!“ Wie häufig hört man diese Kritik in Bezug auf Untertitel. Grund genug, sich einmal näher mit der Kunst der Untertitelung zu beschäftigen. Nicht nur ist sie eine „unsichtbare“ Übersetzungsform, die man möglichst nicht wahrnehmen soll; sie ist dabei bestimmten Beschränkungen ausgesetzt, innerhalb derer sie semantische Nuancen und kulturelle Besonderheiten eines Landes transportieren muss. Wie gehen Untertitler dabei vor? Wie und warum werden bestimmte Übersetzungsentscheidungen getroffen? Und wie verhält es sich mit Übertitelungen am Theater? Wo liegen die Unterschiede zur Filmuntertitelung? Diesen und weiteren Fragen wollen die beiden Hamburger Untertitlerinnen Andrea Kirchhartz und Sonja Majumder nachgehen und sie gemeinsam mit dem Publikum anhand von Beispielen und Filmausschnitten diskutieren.
Andrea Kirchhartz hat Germanistik und Theater-, Film- u. Fernsehwissenschaften in Bonn, Köln und Paris studiert und arbeitet nach mehrjähriger Tätigkeit in diversen Filmberufen seit 1999 als Filmübersetzerin für Untertitel, Voice-over und Synchron. Außerdem übersetzt sie Drehbücher, filmwissenschaftliche Literatur und dolmetscht auf Filmsymposien.
Sonja Majumder hat Indologie und Ethnologie in Hamburg studiert. Seit 2007 arbeitet sie als Filmübersetzerin für Untertitel, Voice-over und Rohübersetzung für Synchron. Seit zehn Jahren ist sie zudem Ko-Kuratorin indischer Filmreihen im Metropolis-Kino, Hamburg. Sie ist Mitbegründerin der „Titelmanufaktur“, einer Untertitlerinnenplattform mit Fokus auf asiatischem Kino und Dokumentarfilm. Beide sind Gründungsmitglieder des Untertitelforum – AVÜ e.V. (www.untertitelforum.de).
17. März, 19.00 Uhr
„Cœurs“ OmU („Herzen“)
F 2006, Alain Resnais, 120 min.
Mit Sabine Azéma, Pierre Arditi, Isabelle Carré, Lambert Wilson, André Dussolier, Laura Morante
Resnais poetisch-melancholische Komödie nach Alan Ayckburns Sechspersonenstück Private Fears in Public Spaces erlaubt tiefe Einblicke in die Herzen einer Handvoll einsamer Menschen, deren Schicksale sich auf der Wohnungssuche und über Kontaktanzeigen kreuzen. In Venedig wurde Resnais mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie und Laura Morante als Darstellerin ausgezeichnet.
18. März, 19.00 Uhr
„PK“ OmU („Andere Sterne, andere Sitten“)
Indien 2014, Rajkumar Hirani, 147 Minuten
Mit Aamir Khan, Anushka Sharma, Sanjay Dutt, Boman Irani, Saurabh Shukla, Sushant Singh Rajput
Auf einer Expedition zur Erde wird einem Alien ein Gerät gestohlen, das er braucht, um die Rückreise anzutreten. Nachdem er ständig hört, nur Gott könne ihm auf der Suche danach helfen, beginnt er, sich mit dem Konzept von „Religion“ und religiösen Praktiken zu beschäftigen. Die Komödie mit Megastar Aamir Khan war nicht nur in Indien ein Blockbuster, sondern auch in China ein Riesenerfolg.
Eine Veranstaltung der Weltesebühne e. V., gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien.
Kino Metropolis, Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg
17. oder 18. März je 7,50 Euro, beide Tage 12,50 Euro