Gabriele Leupold im Gespräch mit Christiane Körner
Wer Platonow im Original liest, kann sich dem Reiz dieses seltsamen literarischen Idioms nicht entziehen: Es ist ein hochkomplexes, innovatives, fast „ausländisch“ klingendes Russisch, ein Amalgam aus der Rede einfacher Menschen, Parteikauderwelsch und Propaganda und einer mit philosophischen und religiösen Begriffen angereicherten Sprache. Charakteristisch ist das Ineinander von Erzähler- und Figurenrede. Ungewöhnliche Satzstellung, irreguläre Grammatik, schiefe Lexik – Platonow verbiegt die Sprache und macht sie zum Instrument der Erkenntnis.
Die Übersetzung muss sich auf der Höhe der intensiven philologischen Forschung und des sprachlichen Repertoires der deutschen Literatur seit dem Expressionismus bewegen. Viele Arbeiten werfen ein neues Licht auf die Texte, ob es nun um die Analyse der grammatikalischen Kühnheiten bei Platonow geht oder um die „Verdichtung“ als Eigenheit seines Erzählens. Christiane Körner, Übersetzerin und Publizistin, spricht mit ihrer Kollegin Gabriele Leupold über das Wagnis, ein solches Werk ins Deutsche zu bringen.
Eintrag im Programm des Literaturhauses Berlin: Hier klicken
Der Abend ist Teil der Konferenz und Veranstaltungsreihe zu Utopie und Gewalt. Werk und Wirkung des Schriftstellers Andrej Platonow (1899-1951), http://www.dgo-online.org/platonow/de/
Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V., gefördert durch das Land Berlin (Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten)
Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin
5 Euro, 3 Euro