Die Übersetzerinnen Pier-Pascale Boulanger und Béatrice Costa im Gespräch mit Hélène Thiérard
Der französische Bibelübersetzer und Sprachwissenschaftler Henri Meschonnic (1932-2009) untersuchte ab den 1970er Jahren die Wechselwirkungen von Sprache, Poetik, Ethik und Politik im Rahmen einer Anthropologie der Sprache. In seinem Sprachdenken kommt literarischem Übersetzen eine besondere Rolle zu: Die Auffassung von Übersetzung als einer Praxis, die die Gesellschaft tiefgreifend prägt und verändern kann, stößt heute wieder auf Interesse.
Pier-Pascale Boulanger (Concordia University) und Béatrice Costa (Université de Mons) beleuchten in der Podiumsdiskussion den Zusammenhang zwischen Henri Meschonnics Übersetzungstheorie und seiner Praxis als Bibelübersetzer aus dem Hebräischen. Beide haben Meschonnics Essaybuch „Ethique et politique du traduire“ (Verdier 2007) übersetzt – die Eine ins Englische (John Benjamins 2011), die Andere ins Deutsche (Matthes und Seitz 2021). Die konkreten Widerstände und Fragen, denen sie beim Übersetzen begegnet sind, geben Einblick in einige der Probleme, die sich bei der Übersetzung geisteswissenschaftlicher Texte stellen.
Die Diskussion findet in französischer und deutscher Sprache statt (mit Dolmetschung).
Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V. in Kooperation mit dem Centre Marc Bloch, dem Toledo-Programm des Deutschen Übersetzerfonds und dem Frankreichzentrum der Freien Universität Berlin.
Organisation: Hélène Thiérard (Universität des Saarlandes) und Denis Thouard
Centre Marc Bloch
Germaine-Tillion-Saal & online
Friedrichstr. 191
10117 Berlin
frei
Anmeldung: hier klicken
Flyer zur Veranstaltung (PDF)