Bora Ćosić Die Reise nach Alaska und Miljenko Jergović Freelander
Mit den Übersetzerinnen Brigitte Döbert und Katharina Wolf-Grießhaber
Der serbische Schriftsteller Bora Ćosić, der seit Anfang der neunziger Jahre teils in Berlin, teils in Istrien lebt, bereiste im Frühsommer 2005 das frühere Jugoslawien, um seiner Frau Lidija die Orte seines „früheren Lebens“ zu zeigen. Das Land seiner Vergangenheit ist ein anderes geworden, und die Reisenden fühlen sich, als führen sie nach Alaska oder nach Afrika. Ćosićs Buch, das 10 Jahre nach Dayton die einst vertrauten Städte und Landschaften erkundet, hat dabei „jene stille Leichtigkeit, mit der ein Schiff den Fluss hinunterfährt“.
Anders, doch nicht minder gelenkt von Vergangenem, bewegt sich in Miljenko Jergovićs Roman der Protagonist Karlo Adum, Jahrgang 1941 und pensionierter Gymnasiallehrer für Geschichte, fort. Nach über einem halben Jahrhundert kehrt er von seinem Wohnort Zagreb an seinen Geburtsort Sarajevo zurück, um eine Erbschaft anzutreten. Das Schicksal des Reisenden ist eng mit dem seines orangefarbenen Volvos, Baujahr 1975, verknüpft. Im Handschuhfach des Wagens reist eine Pistole mit.
Katharina Wolf-Grießhaber hat Ćosićs Die Reise nach Alaska (Suhrkamp) aus dem Serbischen, Brigitte Döbert Jergovićs Roman Freelander (Schöffling) aus dem Kroatischen übersetzt. In Lesung und Gespräch begleiten die beiden uns auf den verschiedenen Reisen ihre Autoren.
Eine Veranstaltung der WELTLESEBÜHNE in Zusammenarbeit mit SO-Übersetzen, gefördert durch die Robert Bosch Stiftung.
Bibliotheca Albertina, Fürstenzimmer, Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig
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