Gespräch mit der Übersetzerin Sonja Finck
Mit ihrer Übersetzung des Romans „Im düstern Wald werden unsre Leiber hängen“ der kanadischen Autorin Ava Farmehri steht Sonja Finck auf Platz eins der aktuellen Weltempfänger-Bestenliste von Litprom. Der Kritiker Jörg Plath fasst den Roman so zusammen: „Sie kommt 1979 am selben Tag wie die Islamische Republik auf die Welt und will raus. Seyda lügt und träumt, sie verliert den Glauben und verführt die Männer. Mit 20 Jahren sitzt sie in der überfüllten Todeszelle und giftet befreit: Was wollt ihr, Mullahs?“ Im Gespräch mit Marcella Melien wird es außerdem um Fincks Übersetzung des Romans „Iman“ von Ryad Assani-Razaki gehen. Die Autorin und der Autor leben beide in Kanada, in beiden Romanen geht es um Terror; sie schreibt auf Englisch, er auf Französisch. Wie man bewegende Themen kitschfrei und elegant aus diesen Sprachen ins Deutsche bringt, ist ein ebenso spannendes Thema wie der Inhalt dieser gefeierten Romane.
Sonja Finck, geb. 1978, lebt als Übersetzerin von Romanen und Theaterstücken in Berlin und Gatineau (Kanada). Sie hat an der Universität Düsseldorf literarisches Übersetzen studiert und überträgt unter anderem die Werke von Annie Ernaux und Jocelyne Saucier ins Deutsche. Für „Fever“ von Leslie Kaplan wurde ihr 2006 den André-Gide-Preis verliehen, für „Der Geruch von Häusern anderer Leute“ von Bonnie-Sue Hitchcock erhielt sie 2017 den Deutschen Jugendliteraturpreis. 2020 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Eugen-Helmlé-Preis ausgezeichnet.
Marcella Melien, 1992 in Wiesbaden geboren, studierte Buchhandel / Verlagswirtschaft in Leipzig sowie Literarisches Schreiben in Hildesheim. Während des Studiums war sie Hospitantin im Feuilleton der FAZ und Herausgeberin im studentischen Verlagsprojekt „Edition Pächterhaus“. Seit 2019 arbeitet sie als Literaturvermittlerin bei Litprom e.V.
Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V. in Zusammenarbeit mit Litprom – Literaturen der Welt e.V. Gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds e.V.
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