„Unendlicher Spaß” von D. Foster Wallace und „2666” von R. Bolaño
Die Übersetzer Ulrich Blumenbach und Christian Hansen in Lesung und Gespräch mit den Kritikern Ijoma Mangold und Tobias Rapp
Roberto Bolaño und David Foster Wallace sind nicht mehr unter uns. Der in Spanien lebende Chilene, 1953 geboren, starb 2003 nach langer Krankheit, David Foster Wallace setzte seinem Leben 2008 mit 46 Jahren ein Ende. Beiden eilte schon zu Lebzeiten der Ruf voraus, Literaturgeschichte geschrieben zu haben. In der Tat: nach dem Erscheinen der deutschen Übersetzung von Bolaños Romanvermächtnis „2666” (aus dem Spanischen von Christian Hansen, Hanser Verlag) und von Wallace’s opus magnum „Unendlicher Spaß” (aus dem Englischen von Ulrich Blumenbach, Kiepenheuer & Witsch) übertreffen sich auch hierzulande die Kritiker mit Superlativen. „’Infinite Jest‘ ist für den Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts das, was Musils ‚Mann ohne Eigenschaften‘ für das vergangene Jahrhundert war” (FAZ). „Roberto Bolaño ist die große weltliterarische Entdeckung der vergangenen zehn Jahre… Mit ‚2666‘ ist etwas wirklich Neues in die Welt gekommen: ein Meilenstein der literarischen Evolution” (Die Zeit). Die geradezu physische Maßlosigkeit der beiden Romane erwächst aus dem Anspruch, entgegen dem Trend zum Einzelschicksalsroman eine Art Summa des 20. Jahrhunderts zu versuchen. Zu beiden Romanen sind lesenswerte deutschsprachige Weblogs entstanden (www.unendlicherspass.de, www.zwei666.de). Besondere Würdigung erhalten – und verdienen! – die Übersetzer Ulrich Blumenbach und Christian Hansen, die in jahrelanger Arbeit in die Kosmen dieser Romane eingetaucht sind und sich der herkulischen Aufgabe einer sprachlichen Übertragung ins Deutsche gestellt haben. Ein Abend mit zwei Übersetzern und zwei Kritikern über weiße Elefanten und über das Übersetzen literarischer Schwerstgewichte.
Eine Gemeinschaftsproduktion des LCB und der Weltlesebühne
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, 14109 Berlin, S-Bhf. Wannsee
6 / 4 Euro