Weltlesebühne e.V.
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Ein Ring. Zwei Übersetzerinnen

Die Übersetzerinnen und Hieronymusring-Trägerinnen Marianne Gareis und Heike Flemming über die Höhen und Tiefen des literarischen Übersetzens und eine Auszeichnung, die stetig weitergereicht wird.

Moderation: Eva Profousová

Unter den Ehrungen, die Übersetzer:innen im Laufe ihres Lebens für ihr Werk zuteilwerden können, gibt es eine ganz besondere – den Hieronymusring. Ähnlich wie bei den Schauspielern der Ifflandring wird er von den jeweiligen Träger:innen in einem zweijährigen Turnus an eine frei gewählte Kollegin oder einen Kollegen weitergegeben, inzwischen zum einundzwanzigsten Mal. Im Gegensatz zu anderen, publikumswirksamen Auszeichnungen findet die Übergabe des Rings im fast ausschließlich kollegialen Kreis statt. Dennoch gehört er zu den bedeutendsten Auszeichnungen.
Wie lebt es sich mit dem Ring? Wo trägt man ihn? Was bringt er mit sich? Wie wählt man den Richtigen oder die Richtige?

Heike Flemming
, 1982 in Räckelwitz geboren und in Kamenz aufgewachsen, studierte von 2000 bis 2005 Philosophie in Leipzig und Wien, wo sie 2014 über ungarische Literatur promovierte. Nach einem Studienaufenthalt in Budapest lebt sie seit 2007 in Berlin und arbeitet als literarische Übersetzerin. Sie übersetzt vor allem Prosa zeitgenössischer ungarischer Autoren wie László Krasznahorkai, Péter Esterházy und Szilárd Borbély. 2010 erhielt sie zusammen mit László Krasznahorkai den Brücke-Berlin-Preis, 2014 für Péter Esterházys „Esti“ den Förderpreis zum Straelener Übersetzerpreis und 2021 den Hieronymusring des Verbands deutschsprachiger Übersetzer:innen literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ).

Marianne Gareis studierte Lateinamerikanistik, Anglistik und Ethnologie an der Freien Universität Berlin. Seit 1989 übersetzt sie Literatur aus dem Portugiesischen und Spanischen, darunter Autor:innen wie José Saramago, Gonçalo M. Tavares, Joaquim Machado de Assis und Samanta Schweblin. 2014 wurde sie mit dem Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet, 2019 mit dem Hieronymusring des Verbands deutschsprachiger Übersetzer:innen literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ). Marianne Gareis lebt in Rheinsberg/Brandenburg und in Vila Nova de Milfontes/Portugal.

Eva Profousová
(geb. 1963 in Prag) verließ 1983 die Tschechoslowakei und studierte in Hamburg Osteuropäische Geschichte und Slawistik. Seit etwa zwanzig Jahren übersetzt sie zeitgenössische tschechische Literatur ins Deutsche (u.a. Jáchym Topol, Radka Denemarková, Jaroslav Rudiš, Kateřina Tučková). Für die Übertragung von Radka Denemarkovás „Ein herrlicher Flecken Erde“ wurde sie gemeinsam mit der Autorin mit dem 1. Usedomer Literaturpreis (2011) und dem Georg Dehio-Buchpreis (2012) ausgezeichnet.

Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V. in Zusammenarbeit mit dem Collegium Hungaricum Berlin. Gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds e. V.

Berlin
2. September 2021 | 19:00 Uhr
Veranstaltungsort

Collegium Hungaricum, Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin

Eintritt

frei