Lesung und Gespräch im Rahmen des 9. Heidelberger Literaturherbstes zum Festivalthemenschwerpunkt „Freiheit“
Die Frage nach den (Un-)Möglichkeiten, als Individuum oder Gesellschaft frei zu sein, steht seit jeher im Zentrum der Welt-Literatur. Die Antworten – auch die offenbleibenden – sind in der Welt-Literatur nicht nur immens facettenreich, sondern führen zugleich vor Augen, wie diffizil, fragil, erstrebenswert und überwältigend Freiheit im privaten und politischen Leben immer wieder ist. Die vielstimmigen Lebensgeschichten zwischen Freiheit und Grenzen sind ein besonderer Schatz der Welt-Literatur. Von Alice Walkers berühmten Roman „Die Farbe Lila“ bis hin zu aktuellen Werken von Edna O‘Brian, Elif Shafak, Gazmend Kapllani, Patrick Deville oder Eve Langley: Es sind preisgekrönte Übersetzer:innen aus der Metropolregion Rhein-Neckar, die viele dieser bedeutsamen Werke der Welt-Literatur deutschen Lesern zugänglich machen.
Die Übersetzerinnen Nina Bungarten, Juliane Gräbener-Müller, Kathrin Razum, Sabine Müller und Ilka Schlüchtermann geben Einblicke in die von ihnen und von hiesigen Kolleg:innen übersetzten Werke rund um die „Freiheit“, aber auch in die sprachlichen und persönlichen Freiheiten, die der Beruf des Literaturübersetzens möglich macht.
Eine spannende Reise durch die Welt-Literatur und Geschichten über die Freiheit.
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Nina Bungarten geb. 1962 in Köln, Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin und Studium für Neu- und Mittelgriechische Philologie, Byzantinistik und Germanistik in Köln, Berlin und Thessaloniki. Sie ist Redaktionsmitglied der deutsch-griechischen Kulturplattform www.diablog.eu und übersetzt aus dem Neugriechischen ins Deutsche, u.a. Texte von Kostas Mourselas, Christos Anastasopoulos, Lena Kitsopoulou, Kostas Koutsourelis, Alexandros Adamopoulos, Giorgos Lillis, Nikos Mavrakis und Gazmend Kapllani.
Juliane Gräbener-Müller, Jahrgang 1956, übersetzt seit vierzig Jahren Romane und Sachbücher aus dem Englischen und Französischen, u.a. von Louise Erdrich, Elif Shafak, Ian Rankin, Neal T. Stephenson, Frédéric Beigbeder und Tecia Werbowski. Für die Übertragung von Stephensons Roman „Anathem“ wurde sie 2011 zusammen mit ihrem Mitübersetzer Nikolaus Stingl mit dem Kurd- Laßwitz-Preis, dem bekanntesten Preis für Science-Fiction-Literatur, ausgezeichnet.
Sabine Müller, geb. 1959, übersetzt seit 30 Jahren aus dem Französischen und Englischen, meist gemeinsam mit Holger Fock, u.a. Patrick Deville, Mathias Enard, Philippe Grimbert, Alain Mabanckou, Erik Orsenna, Yves Ravey, Pascal Quignard, Olivier Rolin, Lyndal Roper und Cécile Wajsbrot. Das Übersetzerpaar erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2011 den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis, 2023 den Paul-Celan-Preis des Deutschen Literaturfonds für ihre herausragenden Übersetzungen aus dem Französischen und zusammen mit dem senegalischen Autor Mohamed Mbougar Sarr den Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt für den Roman „Die geheimste Erinnerung der Menschen“.
Kathrin Razum, geb. 1964, studierte in Heidelberg sowie in Baton Rouge (USA) Anglistik und Geschichte. Nach Anfangsjahren als freie Lektorin für den Heidelberger Palmyra Verlag ist sie seit 1993 hauptberuflich als Literaturübersetzerin tätig. Parallel dazu gab sie von 1995 bis 2000 am Anglistischen Seminar der Uni Heidelberg Übersetzungskurse, war von 1997 bis 2008 verantwortliche Redakteurin der Zeitschrift „Übersetzen“ sowie von 2006 bis 2008 Mitglied des VdÜ-Vorstands. Zu den von ihr übersetzten Autor*innen gehören Susan Sontag, Edna O’Brien V.S. Naipaul, Hilary Mantel, Rebecca Solnit und Laird Hunt, sie arbeitet u.a. für Hanser, Hoffmann & Campe, dtv, Steidl u.a.m.
Ilka Schlüchtermann, geboren 1962 im Ruhrgebiet, kam zum Sprachenstudium nach Heidelberg und arbeitet freiberuflich als Übersetzerin. 2015 hat sie sich für das literarische Übersetzerin begeistert und inzwischen elf Titel auf den deutschen Markt bringen können. Sie übersetzt aus dem Englischen und Spanischen, z.B. für den Osburg Verlag Hamburg, Franckh-Kosmos Stuttgart und den Deutschen Theaterverlag Weinheim. In ihrer Bibliographie finden sich Autoren wie Joyce Carol Oates, Lucy Maud Montgomery und Albert Woodfox. Zuletzt übersetzte sie den Australien-Roman „Pea Pickers“ von Eve Langley.
Veronika Haas, Festivalleiterin Literaturherbst Heidelberg, Journalistin, Filmemacherin
Eine Veranstaltung des Literaturnetzes Heidelberg e.V. in Zusammenarbeit mit der Weltlesebühne e.V. Gefördert von den Stadtwerken Heidelberg und dem Deutschen Übersetzerfonds.
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