Weltlesebühne e.V.
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Ist Kultur übersetzbar?

Daniel Kehlmann trifft seine Übersetzer ins Französische und Griechische, Juliette Aubert und Konstantinos Kosmas

Moderation: Bernhard Robben

Vom 8. bis 14. Dezember 2010 hat Daniel Kehlmann als ‚Literator’ (so nannte Goethe jene Experten zur Vermittlung von Weltkultur, die aus dem Eigenen ins Fremde ausgehen, statt aus dem Fremden ins Eigene nur zu übersetzen) eine neue Dozentur an der Universität zu Köln inne, die im Rahmen des Internationalen Kollegs Morphomata eingerichtet wurde.

In Zusammenarbeit mit der Weltlesebühne wird Daniel Kehlmann am 12. Dezember 2010 den Übersetzern Juliette Aubert und Konstantinos Kosmas begegnen, die seinen Roman „Die Vermessung der Welt“ ins Französische bzw. Griechische übertragen haben. Moderiert von dem bekannten Journalisten und Übersetzer Bernhard Robben soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, auf welche Weise kulturelle Eigenheiten eines Romans, der nicht zuletzt auch eine aggressive Satire über das Deutschsein ist, bei der Übersetzung Schwierigkeiten bereitet haben und wie diese gelöst wurden. Wird zum Beispiel eine Szene, die ein deutscher Leser mühelos als spielerische Auseinandersetzung mit dem begreift, was ‚typisch deutsch’ ist, ohne zusätzliche Deutung des Übersetzers auch im Ausland verstanden?

In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Kolleg Morphomata Köln.

Daniel Kehlmann, geb. 1975, lebt als freier Schriftsteller in Wien und Berlin. 1997 erschien sein erster Roman „Beerholms Vorstellung“. Er hatte Poetikdozenturen in Mainz, Wiesbaden und Göttingen inne und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sein Roman „Ich und Kaminski“ war ein internationaler Erfolg, sein Roman „Die Vermessung der Welt“, in bisher vierzig Sprachen übersetzt, wurde zu einem der erfolgreichsten deutschen Romane der Nachkriegszeit.

Juliette Aubert, geboren 1975 in Brest, Frankreich, lebt heute, nachdem sie eine Weile in Strasbourg im Elsass und in Shanghai in China gelebt hat, im niedersächsischen Wolfenbüttel. Neben den Romanen von Daniel Kehlmann hat sie Mirko Bonné und Alissa Walser ins Französische übersetzt.

Konstantinos Kosmas, geb. 1971 in Athen, studierte Philologie und promovierte 2002 an der FU-Berlin mit der Arbeit „Nach der Historie: Geschichte, historischer Roman und nationale Identitäten“. Er ist Mitarbeiter der Griechischen Kulturstiftung Berlin, Lehrbeauftragter für Neugriechische Literatur und Übersetzung an der FU Berlin und hat unter anderem Chrisoph Hein, Hans-Magnus Enzensberger und Herta Müller ins Griechische übersetzt.

Bernhard Robben, geboren 1955 in Haselünne/Emsland, studierte Philosophie und Germanistik in Freiburg und Berlin, ist Moderator und Übersetzer und lebt in Brunne/Brandenburg. Zu den von ihm übersetzten Autoren zählen u. a. Salman Rushdie, Peter Carey, Ian McEwan, Patricia Highsmith und Philip Roth. 2003 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW ausgezeichnet.

Köln
12. Dezember 2010 | 15:00 Uhr
Veranstaltungsort

Rautenstrauch-Joest-Museum Köln, Cäcilienstr. 29-33, 50667 Köln

Eintritt

5,- Euro, ermäßigt 3,- Euro