Gespräch mit der Übersetzerin Lena Kraus (Edinburgh) und Lesung aus „Die Heldinnen von Troja“.
Im Juni 2023 erschien die deutsche Übersetzung des Bestsellers „A Thousand Ships“ von Natalie Haynes über die Frauen im Trojanischen Krieg. Das Buch mit dem Titel „A Thousand Ships – Die Heldinnen von Troja“ (München: dtv, 416 S.) wurde vom Buchladen Schmitt & Hahn als höchst gelungene Übersetzung beworben.
Wieder einmal ein Stück Weltliteratur, das wir einer Übersetzerin zu verdanken haben – einer Übersetzerin, deren Namen man aber im Buch selbst vergeblich sucht – nirgendwo ein Hinweis auf sie: Lena Kraus.
Wie kann das sein?
Dieser Frage möchte eine Veranstaltung mit dem Titel „Name the Translator – Übersetzer*innen schreiben Weltliteratur“ nachgehen und die Haynes-Übersetzerin Lena Kraus in einer Lesung mit anschließender Diskussion zu Wort kommen lassen.
Wenn auch das unendliche Bestreben nach mehr Sichtbarkeit den Übersetzerinnen und Übersetzern vom Impressum damals (in den 1980er Jahren) heute meistens einen Platz in der Titelei gesichert hat, so sollte doch jeder Verstoß gegen diese „Handreichung zum Umgang mit Übersetzernamen“ mit Nachdruck moniert und auf die Bühne gebracht werden.
Der Weg aufs Cover ist noch weit und wird erst von einer Handvoll Verlagen praktiziert. Um so wichtiger ist es, Übersetzerinnen und Übersetzer regelmäßig ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen.
Lena Kraus, geboren 1991, lebt in Schottland und Deutschland. Nach dem Studium der Anglistik und Skandinavistik in Freiburg ist sie nun Doktorandin in kreativem Schreiben an der Universität von Edinburgh (UNESCO City of Literature) und arbeitet an ihrem ersten Roman. Sie schreibt auf Englisch und übersetzt aus dem Englischen und Norwegischen ins Deutsche. Seit 2015 hat sie mehr als 20 Romane für dtv, Fischer und Rowohlt übersetzt, ein paar eigene Kurzgeschichten veröffentlicht und leitet zudem mit „Hillfire Press“ ein Kollektiv aus Schriftsteller*innen und Künstler*innen in Schottland.
Sitzt sie nicht am Schreibtisch, ist sie oft in ihrem Kajak auf der Nordsee vor der schottischen Küste unterwegs. Ihre Leidenschaft, das Paddeln, lebt sie in der britischen Nationalmannschaft für Surfski/Oceanracing aus und wird Anfang Dezember zur WM nach Australien fahren.
Ilka Schlüchtermann wohnt in Neckargemünd, hat am Institut für Übersetzen und Dolmetschen in Heidelberg studiert und ebenfalls 2015 mit dem literarischen Übersetzen begonnen. Sie übersetzt aus dem Englischen und Spanischen, z.B. für den Osburg Verlag Hamburg, Franckh-Kosmos Stuttgart und den Deutschen Theaterverlag Weinheim. In ihrer Bibliographie finden sich Autoren wie Joyce Carol Oates, Lucy Maud Montgomery und Albert Woodfox. Zusammen mit Regina Keil-Sagawe ist sie Mitglied der Weltlesebühne e.V. (Sektion Heidelberg) und setzt sich im Rahmen des UNESCO City of Literature-Programms für die Sichtbarmachung von Übersetzerinnen und Übersetzern ein.
Eine Veranstaltung der Buchhandlung Schmitt&Hahn Neckargemünd in Kooperation mit der Weltlesebühne e.V. Gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds.
Buchhandlung Schmitt & Hahn, Hauptstraße 79, 69151 Neckargemünd
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