Frank Heibert, Alexander Nitzberg und Claudia Ott
im Gespräch mit Hinrich Schmidt-Henkel
Seit sich mit dem Turmbau von Babel die Welt in viele Sprachräume aufgeteilt hat, tun wir uns schwer mit dem Verstehen untereinander und von fremder Literatur. Übersetzer helfen uns dabei: Sie vollziehen für uns einen Prozess der Nach- und Neuschöpfung. In den letzten Jahren haben wir es nun immer häufiger mit Neuübersetzungen von Klassikern der Weltliteratur zu tun. Wie kommt es dazu, und ist das denn notwendig?
Hierüber diskutieren unter der Leitung von Hinrich Schmidt-Henkel (Übersetzer aus dem Norwegischen, Französischen und Italienischen) namhafte Übersetzerinnen und Übersetzer: Frank Heibert, der zur Zeit mit einer Neuübersetzung William Faulkners befasst ist, Alexander Nitzberg, mit Bulgakows »Der Meister und Margarita« für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse nominiert, sowie Claudia Ott, die u. a. »Tausendundeine Nacht« neu übersetzt hat.
Frank Heibert, geboren 1960, lebt in Berlin. Er promovierte über das Wortspiel und seine Übersetzung am Beispiel des „Ulysses“ von James Joyce und arbeitet seit 1983 als mehrfach preisgekrönter Literatur- und Theaterübersetzer aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Portugiesischen.
Alexander Nitzberg, wurde 1969 in einer Künstlerfamilie in Moskau geboren. 1980 reiste er nach Deutschland aus. Er studierte Germanistik und Philosophie in Düsseldorf und lebt nun als freier Schriftsteller, Übersetzer aus dem Russischen, Publizist, Librettist und Rezitator in Wien. Für seine Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet.
Claudia Ott, geboren 1968, studierte Islamwissenschaft, Arabistik, Iranistik und andere orientalistische Fächer in Jerusalem und Tübingen. Sie trat zuerst als Lyrikübersetzerin mit palästinensischen und irakischen Gedichten an die Öffentlichkeit. 2004 erschien im Verlag C.H.Beck ihre Neuübersetzung von Tausendundeine Nacht, für die sie 2011 den Stuttgarter Johann Friedrich von Cotta-Literatur- und Übersetzerpreis erhielt. Derzeit arbeitet Claudia Ott an einer Fortsetzung der Neuübersetzung von Tausendundeine Nacht nach den ältesten arabischen Handschriften.
Hinrich Schmidt-Henkel, geboren 1959, lebt in Berlin. Seit 1987 literarischer Übersetzer aus dem Französischen, Norwegischen, Italienischen, Dänischen. Daneben Tätigkeit als Moderator literarischer Veranstaltungen, als Sprecher, Fernsehautor (Kulturmagazin „Karambolage“ auf Arte), als Referent bei und Leiter von Übersetzerseminaren. Seit September 2008 im Ehrenamt 1. Vorsitzender des Verbandes der Literaturübersetzer VdÜ.
Eine Veranstaltung der Weltlesebühne Köln e.V. in Kooperation mit dem Literaturhaus Köln e.V. und der Kunststiftung NRW.
Literaturhaus Köln
Schönhauser Str. 8, 50968 Köln
8,00/6,00/4,00 Euro